Drei Fragen zum
Testen von ADAS/
AD-Szenarien
Was ist der AVL Scenario Simulator™?
Der AVL Scenario Simulator™ ist eine Plattform für die konti-
nuierliche Integration und Prüfung von ADAS/AD-Software. Er
stellt Simulationsmodelle und Tool-Schnittstellen bereit, um
eine virtuelle Welt für reproduzierbare, szenariobasierte Tests
zu erschaffen. Damit lassen sich autonome Fahrzeuge in
reproduzierbaren Beinaheunfall-Situationen virtuell erproben,
ohne dabei Menschen in Gefahr zu bringen.
Wie lassen sich andere Tools einbinden, ob von AVL oder
anderen Marktanbietern?
Modularität und Flexibilität sind zentrale Stärken des Scenario
Simulators. Dabei unterscheiden wir zwischen Prozessintegra-
tion und Simulationskopplung.
Für die Prozessintegration ermöglicht eine leistungsstarke
Python-API die vollständige Automation der Konfiguration und
Simulation, wodurch eine einfache Integration in bestehen-
de CI-/CD-Pipelines möglich ist. AVL SCENIUS™ bietet eine
ganzheitliche Lösung für den gesamten Workflow von der
Anforderungsanalyse bis zur Berichterstattung. Dank nativer
Unterstützung des ASAM-OpenSCENARIO®-Standards funk-
tionieren alle Module auch einzeln.
Bei der Simulationskopplung können integrierte Modelle für
Sensoren und Fahrdynamik durch eigene oder Drittanbieter-
Tools ersetzt werden, unterstützt durch eine Bibliothek an
offenen Schnittstellen. Nutzer können virtuelle Prototypen
mit genau dem Grad an Modelltreue generieren, der für einen
bestimmten Prüfzweck erforderlich ist. Die Profiling-Funktion
hilft, die Ressourcennutzung der gekoppelten Modelle und
Tools zu analysieren, um die Leistung des gesamten Simula-
tionsaufbaus zu optimieren. Dies minimiert die Rechenkosten:
Eine Reduktion von 10 % kann bei Millionen Tests mehrere
Tausend Euro sparen.
Thema Parallelisierung: Gibt es da Grenzen für den Nutzer?
Der limitierende Faktor ist meist die Verfügbarkeit von Geräten
und Lizenzen. Wir bieten beträchtliche Mengenrabatte bis
hin zu einer Flatrate für unbegrenzte parallele Ausführungen.
Unser Job-Scheduler verteilt die Simulationen auf mehrere
Rechner, ob im Büro oder in einem Kubernetes-Cluster in einer
firmeneigenen oder öffentlichen Cloud. In unseren Skalie-
rungstests haben wir festgestellt, dass Public-Cloud-Anbieter
an ihre Grenzen stoßen, wenn über 1.000 Zentraleinheiten
ohne Vorankündigung angefragt werden.
Ebenfalls wichtig: Im Lieferumfang des Scenario Simulator
sind Low-Fidelity-Simulationsmodelle enthalten, die eine Hoch-
leistungs-Testumgebung für Planung und Kontrollalgorithmen
bereitstellen. Dieser Aufbau ermöglicht 10 bis 20 parallele Aus-
führungen, sogar auf einem Notebook, was in einem Durch-
satz von 50.000 bis 100.000 Szenarien pro Tag resultiert.
Somit funktioniert Parallelisierung sogar auf lokalen Geräten,
unabhängig von einer Cloud-Infrastruktur.
Interview mit
Simon Terres
Solution Manager
ADAS
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