AVL Focus - Ausgabe 2024

ADAS/AD-

Funktionen

– besser integrieren, verifizieren

und validieren

eben engen Zeit- und Kostenvorgaben sehen sich die

Hersteller vor allem mit einer großen Heterogenität

konfrontiert, da sie unterschiedliche Ansätze bei der

Funktionsentwicklung verfolgen und verschiedene Systeme

einsetzen. Dieser Zustand ist unter anderem darauf zurück-

zuführen, dass die Funktionsentwicklung oft an Unternehmen

vergeben wird, die zwar auf Software und KI fokussiert sind,

aber weniger System­verständnis im Automobilbereich haben.

Vereinheitlichung als Schlüssel der Integration

Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Ansätze fehlt in der

Regel eine einheitliche Grundlage zur Absicherung und Validie-

rung (Verification & Validation, V&V) der Funktionen. Ein solche

objektivierte Betrachtung ist aber zwingend notwendig, um

eine erfolgreiche Integration zu gewährleisten. Bei modernen

ADAS/AD-Funktionen müssen dabei immense Datenmengen

verarbeitet werden, die es zu standardisieren gilt.

Der Ansatz von AVL ist ganzheitlich und beruht auf einem

hohen Systemverständnis. Um die Herausforderungen der

Softwareintegration und der V&V von ADAS/AD-Funktionen zu

meistern, vereinen wir eine Reihe von Werkzeugen aus dem

gesamten Kompetenzspektrum von AVL. Das Ergebnis ist

eine Komplettlösung, die es OEMs ermöglicht, ihre Angebote

zu straffen. Sie können damit die angestrebten Funktionen

leichter von der Konzeptphase zur Serienproduktion bringen

und diese auch entsprechend skalieren.

Verknüpfung und Automatisierung für V&V

Um optimale Durchgängigkeit über alle Phasen hinweg zu

erreichen, haben wir die Importmethodik für alle Testarten

standardisiert. Die Kundenanforderungen werden in Daten­

sätze übersetzt, die direkt mit den V&V-Aufgaben verknüpft

sind. Die darauffolgende Erstellung der Prüfkataloge erfolgt

dabei weitgehend automatisiert. Dadurch wird sichergestellt,

dass sowohl die Kundenanforderungen als auch die gesetz-

lichen Vorgaben zur Gänze erfüllt werden.

Beim Prozess der Verifikation werden die hinterlegten Anforde-

rungen der ADAS/AD-Funktionen abgeprüft. Zusätzlich können

diese auch gezielt hinsichtlich Fahreranweisungen und Fahrer-

feedback getestet werden. Bestimmte Grundanforderungen

an die Funktionen, wie z. B. „Bremsen bei einem drohenden

Unfall“, werden direkt in eine Testanweisung umgesetzt. Die

Routen für diese Testfahrten werden anhand von wichtigen

Merkmalen (z.B. häufige Tempolimits) automatisch erstellt

und laufend optimiert. So entsteht eine Art digitales Logbuch,

das auch in der Validierungsphase verwendet wird, wenn die

Wahrnehmung des Endkunden einbezogen werden soll.

Effizienzvorteile auf allen Ebenen

Alle unsere Systeme und automatischen Auswertungs­

methoden sind darauf ausgelegt, den Zeit- und Arbeitsauf-

wand für Messkampagnen zu reduzieren und damit die Kosten

zu senken. Beispielsweise benötigen Messkampagnenfahrer

Die Integration von ADAS/AD-Funktionen in das Fahrzeug ist

eines der drängendsten Themen der Automobilindustrie.

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