Eine gemeinsame Entwicklung
AVL und der US-amerikanische Diesel- und Gasmotorenhersteller
Cummins Inc. blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück. Die
Zusammenarbeit begann bereits vor Jahrzehnten unter AVL-Gründer Hans
List. Auch heute noch arbeiten beide Unternehmen erfolgreich zusammen.
Ein Blick zurück
Die ersten Berührungspunkte zwischen den beiden Weltkon-
zernen gab es zu einer Zeit, als von E-Mobilität und nachhalti-
gen Antrieben noch keine Rede war. Auch Fahrerassistenzsys-
teme und autonomes Fahren waren damals noch Visionen aus
Hollywood. Die Industrie konzentrierte sich auf die Optimie-
rung des Verbrennungsmotors. So ist es nicht verwunderlich,
dass sich das erste gemeinsame Projekt mit Testsystemen
für den klassischen Motor beschäftigte. Was damals noch
niemand ahnte: Dieser Startschuss legte den Grundstein für
eine jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit.
Neue Entwicklung in Sachen Simulation
Der gemeinsame Schritt zur Virtualisierung im Bereich der
Abgasnachbehandlung erfolgte vor 20 Jahren. Damals war
die AVL Software AVL BOOST™ aus drei Gründen erfolgreich:
ihre Funktionalität bei der Nachbehandlungs-Modellierung,
ihre Benutzerfreundlichkeit und die Unterstützung durch die
Software-Ingenieur:innen von AVL Advanced Simulation Tech-
nologies. Heute verwendet Cummins Tokens, die dem Unter-
nehmen den Zugriff auf das gesamte Portfolio an Simulations-
lösungen ermöglichen.
Ein besonders erwähnenswertes Leuchtturmprojekt im
Bereich E-Mobilität ist der Umbau des Cummins East Asia
R&D Centers in Wuhan in den Jahren 2022/2023. Im Zeichen
der Nachhaltigkeit wurden in nur 135 Tagen 27 AVL-Testzellen
und zahlreiche Testgeräte gereinigt, aufgerüstet und am neuen
Standort installiert. Zusätzlich erhielt der Standort ein brand-
neues Gebäude für Wasserstofftests. Peter Schwab, Director
Global Business Team bei AVL, kommentiert: „Dieses Projekt
ist ein Beispiel für unsere starke Partnerschaft mit Cummins.
Ich bin überzeugt, dass AVL als globaler Zulieferer Cummins
erstklassige Anlagen und Know-how zur Verfügung stellen
kann, um die Kapazitäten und Fähigkeiten des Unternehmens
auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft zu stärken und auszu-
bauen.“
Gemeinsam in die Zukunft
Die jüngste Erfolgsgeschichte wurde in Zusammenarbeit mit
unseren Kollegen in den USA und Accelera – der neuen Marke
von Cummins für den Bereich „New Power“ – geschrieben: An-
fang 2024 stellte AVL einen 400-kW-Brennstoffzellenprüfstand
in West Sacramento zur Verfügung (siehe Bild oben). Dieser
Prüfstand unterstützt die Pläne von Accelera, Brennstoff-
zellenmodule und Antriebsstrangsysteme zu bauen und zu
prototypisieren. Er ermöglicht auch die Zusammenarbeit mit
OEM- und Flottenkunden, um ein schnelles und frühes Markt-
feedback zu erhalten. Accelera gehört zu den Ersten, die damit
auf den Markt kommen werden.
„Die Hardware-in-Loop-
Fähigkeit (HiL) des Prüfstands
ermöglicht es uns, Szenarien
mit den unterschiedlichsten
Kombinationen von
physischen und simulierten
Komponenten in einem System
durchzuführen.“
VIC SELVARAJU
Lab Manager, Accelera
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