AVL Focus - Ausgabe 2024

Eine gemeinsame Entwicklung

AVL und der US-amerikanische Diesel- und Gasmotorenhersteller

Cummins Inc. blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück. Die

Zusammenarbeit begann bereits vor Jahrzehnten unter AVL-Gründer Hans

List. Auch heute noch arbeiten beide Unternehmen erfolgreich zusammen.

Ein Blick zurück

Die ersten Berührungspunkte zwischen den beiden Weltkon-

zernen gab es zu einer Zeit, als von E-Mobilität und nachhalti-

gen Antrieben noch keine Rede war. Auch Fahrerassistenzsys-

teme und autonomes Fahren waren damals noch Visionen aus

Hollywood. Die Industrie konzentrierte sich auf die Optimie-

rung des Verbrennungsmotors. So ist es nicht verwunderlich,

dass sich das erste gemeinsame Projekt mit Testsystemen

für den klassischen Motor beschäftigte. Was damals noch

niemand ahnte: Dieser Startschuss legte den Grundstein für

eine jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit.

Neue Entwicklung in Sachen Simulation

Der gemeinsame Schritt zur Virtualisierung im Bereich der

Abgasnachbehandlung erfolgte vor 20 Jahren. Damals war

die AVL Software AVL BOOST™ aus drei Gründen erfolgreich:

ihre Funktionalität bei der Nachbehandlungs-Modellierung,

ihre Benutzerfreundlichkeit und die Unterstützung durch die

Software-Ingenieur:innen von AVL Advanced Simulation Tech-

nologies. Heute verwendet Cummins Tokens, die dem Unter-

nehmen den Zugriff auf das gesamte Portfolio an Simulations-

lösungen ermöglichen.

Ein besonders erwähnenswertes Leuchtturmprojekt im

­Bereich E-Mobilität ist der Umbau des Cummins East Asia

R&D Centers in Wuhan in den Jahren 2022/2023. Im Zeichen

der Nachhaltigkeit wurden in nur 135 Tagen 27 AVL-Testzellen

und zahlreiche Testgeräte gereinigt, aufgerüstet und am neuen

Standort installiert. Zusätzlich erhielt der Standort ein brand-

neues Gebäude für Wasserstofftests. Peter Schwab, Director

Global Business Team bei AVL, kommentiert: „Dieses Projekt

ist ein Beispiel für unsere starke Partnerschaft mit Cummins.

Ich bin überzeugt, dass AVL als globaler Zulieferer Cummins

erstklassige Anlagen und Know-how zur Verfügung stellen

kann, um die Kapazitäten und Fähigkeiten des Unternehmens

auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft zu stärken und auszu-

bauen.“

Gemeinsam in die Zukunft

Die jüngste Erfolgsgeschichte wurde in Zusammenarbeit mit

unseren Kollegen in den USA und Accelera – der neuen Marke

von Cummins für den Bereich „New Power“ – geschrieben: An-

fang 2024 stellte AVL einen 400-kW-Brennstoffzellenprüfstand

in West Sacramento zur Verfügung (siehe Bild oben). Dieser

Prüfstand unterstützt die Pläne von Accelera, Brennstoff-

zellenmodule und Antriebsstrangsysteme zu bauen und zu

prototypisieren. Er ermöglicht auch die Zusammenarbeit mit

OEM- und Flottenkunden, um ein schnelles und frühes Markt-

feedback zu erhalten. Accelera gehört zu den Ersten, die damit

auf den Markt kommen werden.

„Die Hardware-in-Loop-

Fähigkeit (HiL) des Prüfstands

ermöglicht es uns, Szenarien

mit den unterschiedlichsten

Kombinationen von

physischen und simulierten

Komponenten in einem System

durchzuführen.“

VIC SELVARAJU

Lab Manager, Accelera

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