AVL erfüllt die hohen Erwartungen anspruchsvoller
Premium-Hersteller. Mit großer Fachkompetenz,
einem übergreifenden Ansatz und einer fortschritt-
lichen AVL-Hard- und Software-Toolchain kann das
Unternehmen einen wichtigen Beitrag für die zeit-
und kosteneffiziente Entwicklung und Absicherung
anspruchsvoller HP-PHEV-Projekte leisten.
• Klare Kostenvorteile: Die Virtualisierung von AVL
macht die Antriebsstrang-Absicherung wesent-
lich schneller und günstiger. Die Anzahl benötigter
Prototypen kann auf ein Minimum reduziert wer-
den, zumal diese bei AVL zwischen den verschie
denen Verantwortungsbereichen geteilt werden.
• Weltweite Marktfreigabe: AVL ermöglicht eine
gleichzeitige Entwicklung komplexer Antriebs-
strang-Architekturen unter Berücksichtigung
länderspezifischer Anforderungen. Die zum Teil
sehr unterschiedlichen gesetzlichen Vorgaben
werden dabei voll umfassend erfüllt.
• Erhöhung der Fahrzeugreife: Da AVL eine schnelle
Validierung sicherstellt, können Hersteller ihre
Produkte noch bis kurz vor der Freigabe optimie-
ren. Mit virtuellem Feature-Testing im 24/7-Betrieb
kann AVL bereits vor Beginn der Serienproduktion
(SOP) eine maximale Bandbreite erlebbarer Fahr-
manöver testen und absichern.
• Hohe Termintreue und Flexibilität: Durch gezielten
HiL- und SiL-Einsatz kann AVL auch mit wenigen
Prototypen eine zuverlässige und reproduzierbare
Absicherung gewährleisten – und das unter Ein-
haltung von engen Zeitplänen, die sich im Prozess-
verlauf jederzeit dynamisch ändern können.
Das Ergebnis
Innerhalb von nur 14 Monaten* führte AVL eine vollständige
Applikation und Validierung des Hybrid-Antriebsstrangs
durch und ermöglichte so eine weltweite Marktfreigabe des
Mercedes-AMG S 63 E PERFORMANCE. Neben der Ab
sicherung der Emissionen (inklusive deren Nachbehandlung)
beinhaltete dies auch eine intelligente Datenharmonisierung
für weitere Fahrzeugvarianten. Durch die Simulation von über
130.000 Kilometern per Multi-vECU-Powertrain-SiL wurde
eine CO2-optimale Betriebsstrategie einschließlich E-Drive-
Optimierung erzielt.
Entscheidend für die schnelle Entwicklung und zuverlässige
Absicherung war die Erstellung eines Systemmodells. Dieses
diente als „Single Source of Truth“ zur präzisen Beschreibung
von Architektur, Komponenten, Schnittstellen, Funktionen und
Systemverhalten inklusive der jeweiligen Zusammenhänge
und Wechselwirkungen. AVL leitete daraus ein umfangreiches
Funktionstestprogramm ab, das sowohl virtuell als auch
real am PAVIL mehrfach abgefahren wurde. Die Simulation
deckte dabei nahezu alle möglichen Fahrsituationen ab. Im
Gegensatz zu klassischen Fahrtests auf der Straße konnten
so potenzielle Probleme frühzeitig identifiziert und behoben
werden – zum Beispiel bei Fahrsituationen, die von einzelnen
Steuergeräten gegensätzlich interpretiert wurden.
Besonderes Augenmerk galt dem Thema OBD: AVL leistete
hier einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Gesamtsys-
tems – von der Lastenheft-Definition bis hin zum Freigabe-
Testing. Alle OBD-relevanten Steuergeräte des Fahrzeugs
wurden überprüft und das fehlerfreie Zusammenspiel der ein-
zelnen Systeme wurde im Hinblick auf Emissionen, Reichweite
und Verbrauch optimiert. Auch beim Thermalmanagement
fand AVL einen optimalen Kompromiss zwischen den ver-
schiedenen Kühlanforderungen von Fahrzeug, Verbrennungs-
motor und dem elektrischen Hochvolt-System.
Die Mehrwerte von AVL
bei der Antriebsstrang-
Validierung
Dr. Armin Fischer
„Der effiziente Einsatz
von digitalen Methoden
ist der Schlüssel für
eine nachhaltige
Entwicklung zukünftiger
und komplexer
Antriebsstränge.“
DR. ARMIN FISCHER,
AVL Programm Manager für Mercedes-AMG
2024