Pipeline-Automation für die Softwareentwicklung:
Das Zeitalter des Software-Defined
Vehicle (SDV) ermöglicht und
erfordert eine schnelle Entwicklung
von Fahrzeugsoftware. Um den
gesamten Prozess deutlich zu
beschleunigen, lehnt sich AVL an
eine bewährte Methode aus der IT
an und hat diese für sich innovativ
adaptiert. Das Schlüsselwort heißt
Pipeline-Automation.
rei, vier Jahre an einer Softwareversion im Fahrzeug zu
arbeiten – das war einmal. In modernen Fahrzeugen
haben wir heute eine sehr hohe Komplexität und An-
zahl der Steuergeräte. Die Software spielt eine zentrale Rolle.
Wurde sie früher nach der Entwicklung für ein Steuergerät in
der Regel nur in der Werkstätte angepasst, so kann sie heute
direkt beim Kunden durch OTA (Over-the-air)-Updates ersetzt
werden. Zusammen mit der Abstraktion der Software vom
Steuergerät ist bei ihrer Entwicklung nun auch Konsistenz und
Updatefähigkeit von entscheidender Bedeutung. Die Heraus-
forderung besteht darin, alle Softwarekomponenten effizient
zu integrieren und die Organisationsprozesse anzupassen.
Ganzheitliche Automatisierung: von der Entwicklung bis zum
Testen
Um den neuen Anforderungen rasch gerecht zu werden, setzt
AVL bei der Optimierung der gesamten Software-Pipeline an.
Ziel ist es, den kompletten Workflow – vom Software-Las-
tenheft über die Generierung der Testfälle bis hin zur Test-
automatisierung – ohne menschliches Zutun funktionsfähig
zu machen. Vor allem der Einsatz von KI ermöglicht einen
hohen Automatisierungsgrad und eine starke Beschleuni-
gung des Entwicklungsprozesses. Essenziell sind dabei die
Nachvollziehbarkeit und Konsistenz im gewählten Entwick-
lungsprozess. In der Automobilindustrie liegt der Fokus der
Automatisierung oft auf Testen, die Ableitung der Testfälle
und die Testvorbereitung in den jeweiligen Testumgebungen
wird jedoch oft vernachlässigt und manuell gemacht. Digita-
lisierung ist für die Optimierung der Vorprozesse daher der
Schlüssel zur Beschleunigung von Testzyklen. Wir greifen hier-
für auf bewährte Methoden aus der IT zurück und übertragen
diese nutzbringend auf die Automobilindustrie. Sogenannte
Dev-Ops-Pipelines sind automatisierte Abfolgen von Test
aktivitäten, die zur kontinuierlichen Software-Integration sowie
für deren Test und Überwachung genutzt werden. Sie ermög-
lichen eine effiziente, schnelle und vor allem zuverlässige
Softwareentwicklung.
Unser Angebot für eine software-definierte Zukunft
AVLs Portfolio fußt auf zwei wichtigen Aspekten: zu einem
müssen Pipelines einfach in die bestehende Werkzeugkette
integrierbar sein, zum anderen müssen fehlende Konnektoren
und heterogene Testsysteme in unterschiedlichen Testumge-
bungen berücksichtigt werden. AVL bietet daher umfassende
Lösungen für die nahtlose und ganzheitliche Automatisierung
der Integrations- und Test-Pipeline an. Die Validierungssoft-
ware AVL CAMEO™ beispielsweise kann Testfälle beschreiben
oder von ALM-Systemen (Application Lifecylce Managment)
automatisch generieren und in jeder beliebigen Testumgebung
ausführen. AVL CRETA™ dient dem Lifecycle-Management
von Kalibrierdaten und der AVL DevOps Pilot orchestriert
übergreifend Pipelines und verbindet sie zu Software- und
Hardware-in-the-Loop Testumgebungen. Durch diese
Lösungen und zusätzliche Services konnten wir in laufenden
Projekten mit über 50 Ingenieurinnen und Ingenieuren signi-
fikante Verkürzungen der Entwicklungszyklen erreichen. Dies
führte zu Einsparungen von vielen 1.000 Arbeitsstunden – und
das ist erst der Anfang eines epochalen Wandels.
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