AVL Focus - Ausgabe 2024

KI beschleunigt die Entwicklung

und Prüfung von E-Motoren

ie jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet der künstlichen

Intelligenz (KI) haben sowohl die Algorithmen als auch

die Hardware der Simulations- und Testverfahren erheb-

lich verbessert. Drei KI-Anwendungen sind in diesem Zusam-

menhang besonders hervorzuheben:

• KI-gestützte Analytik: Durch den Einsatz von Entschei-

dungsbäumen und neuronalen Netzen vereinfacht KI die

vorausschauende Wartung von Testumgebungen und die

Erstellung von Digitalen Zwillingen.

• Generative KI: Inspiriert von ChatGPT vereinfacht sie die

Erstellung von Chatbots, die Ingenieur:innen bei ihrer tägli-

chen Arbeit mit Expertentools unterstützen. Darüber hinaus

extrahiert die generative KI relevante Informationen aus

umfangreichen Testdaten und hilft so, schnell zu erkennen,

auf welche Bereiche man sich konzentrieren sollte.

• Computer Vision: Durch die Analyse der Integrität von Prüf-

lingen (z.B. die Überwachung des thermischen Durchge-

hens der Batterie) erhöht die Computer Vision die Sicherheit

und Zuverlässigkeit.

Da die Zahl der Algorithmen und Tools immer größer wird, ist

eine sorgfältige Analyse der Anforderungen und der verfügba-

ren Hardware unerlässlich, um eine kosteneffiziente Leistung

Die Automobil- und Luftfahrtindustrie arbeitet intensiv daran, sowohl

die Kosten als auch die Effizienz des Antriebsstrangs zu optimieren. Der

Weg dorthin führt über kompaktere Bauformen, höhere Drehzahlen und

mehr Leistungsdichte. Komponenten wie Lager, Spulen und Magnete sind

erheblichen Belastungen ausgesetzt, was die entscheidende Bedeutung

einer sorgfältigen Konstruktion unterstreicht.

zu erzielen. Für die prädiktive Wartung auf Prüfständen hat

sich AVL für PUMA 2 Machine Learning mit Entscheidungs-

bäumen entschieden, da diese sowohl der Hardware als auch

den Leistungsanforderungen gerecht werden.

Um den Ressourcenverbrauch zu optimieren und aussage-

kräftige Ergebnisse zu erhalten, werden die Rohdaten vom

Prüfstand in Echtzeit mit hochentwickelten mathematischen

Operationen (z. B. spezifische Filter und FFT) aufbereitet.

Diese vorbearbeiteten Daten werden dann mit KI-Algorithmen

analysiert. Es gibt nicht nur einen Live-Vergleich zwischen

den Rohdaten des Prüfstands und den vorhergesagten Daten,

sondern auch einen Vergleich zwischen den vorhergesagten

und den berechneten KPIs (Oberschwingungen, Wirkungsgrad,

Gesundheitszustand usw.).

Darüber hinaus hilft ein Transfer-Learning-Ansatz unter Ver-

wendung eines Bayes‘schen Modells, die KPIs in Empfehlun-

gen zu übersetzen, die von den Betreibern der Testumgebung

auch ohne Expertenwissen verstanden werden.

Die Integration moderner KI-Algorithmen in Testumgebungen,

kombiniert mit mathematischen und statistischen Analysen,

hilft, Probleme mit Prüflingen zu identifizieren und deren Ursa-

chen schnell zu verstehen.

2024